Performance Standards in Deutschland

 

In den 1980er Jahren erwog die amerikanische Börsenaufsicht SEC eine gesetzliche Regelung zur Darstellung von Performance-Ergebnissen. Dem Gesetzgeber vorauseilend reagierte die Financial Analysts Federation, FAF*, und gründete ein Komitee mit der Aufgabe, Performance Presentation Standards zu entwickeln. Diese wurden 1987 erstmals im Financial Analysts Journal vorgestellt und später von der Association for Investment Management and Research übernommen. Diese „AIMR-PPS“ wurden mehrmals (1993, 1997) überarbeitet, blieben aber auf den nordamerikanischen Markt beschränkt.

Daher gab es in verschiedenen Ländern Bestrebungen, ebenfalls einheitliche Standards für die Darstellung von Performance-Ergebnissen zu schaffen. Auch Deutschland beteiligte sich an der Entwicklung: Die DVFA gründete im Jahr 1997 eine Expertenkommission, und am 1. Januar 1999 traten die DVFA-Performance Presentation Standards (DVFA-PPS) in Kraft.

Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass eine globale Lösung erforderlich wurde. Die AIMR arbeitete bereits seit 1995 an einem solchen Standard, die erste Version der „Global Investment Performance Standards“ trat dann im Februar 1999 in Kraft und löste die AIMR-PPS ab.

Als dieser Standard dann im Jahre 2005 nochmals verbessert wurde („Gold GIPS“), war die Zeit reif, von nationalen Lösungen Abstand zu nehmen. Seit Inkrafttreten der Gold GIPS am 1. Januar 2006 verpflichten sich alle beteiligten Länder dazu, die GIPS® als einzig gültigen Standard zur Präsentation der Investment Performance zu übernehmen. Das deutsche GAMSC war einer der ersten dieser offiziellen Country Sponsoren, inzwischen befolgen 32 Länder die ethischen Richtlinien und Empfehlungen der weiterentwickelten GIPS®:  http://www.gipsstandards.org/about/pages/country_sponsors.aspx

Im Jahre 2010 trat die vorerst letzte Revision der GIPS® in Kraft, diese wurde vom GAMSC ins Deutsche übersetzt und durch das CFA Institute als offizielle Übersetzung („endorsed translation“) anerkannt.